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Was wissen wir über Mike Pence?

Er glaubt an vieles.

Und er hat darüber nachgedacht.

Dreck im Fleisch. Wie lange noch?

Als die Demokraten das Impeachment gegen Donald Trump durchführten, war mir schon Angst und Bange. Als Trump jetzt ernsthaft erkrankt ist an Covid-19, hat sich meine Sorge noch verstärkt. Und Nancy Pelosi von den US-Demokraten möchte am liebsten sofort feststellen lassen, dass Trump nicht mehr regierungsfähig ist. Was wäre die Folge? Haben die Demokraten darüber nachgedacht? Der Kabarettist Tretter hat es auf den Punkt gebracht: "Wenn Trump aus dem Amt fliegt, das ist der nächste Präsident sein Vize, Mike Pence. Ein evangelikaler Kreationist. 


Tretter weiter: "Dagegen nimmt sich Trump aus wie Mahatma Einstein. Menschen wie Pence glauben, dass die Erde in sieben Tagen entstanden ist, die Klimaerwärmung kommt von den Schwulen, und außerdem ist bei ihm sowieso alles Vorhersehung, er vertritt die Prädestinationslehre, also die Armen sind nur deshalb arm, und die Kranken krank, weil Gott sie nicht mag. Das heißt Sozialhilfe ist Blasphemie, und die Krankenversicherung kommt nicht von Obama, sondern vom Teufel. Was für Pence natürlich das Gleiche ist. Der Teufel ist ja auch schwarz. (…) Man kann Donald Trump wirklich vieles vorwerfen, aber nicht, dass er an etwas glaubt. Nein, bei ihm kommen die Dummheiten einfach aus dem Bauch. Bei Pence dagegen aus dem Kopf. Der hat darüber auch noch nachgedacht.  Nur zum besseren Verständnis: Der im protestantischen Fundamentalismus häufig vorausgesetzte Kurzzeit-Kreationismus entnimmt den Texten der Bibel folgende Aussagen: Die Erde ist weniger als 10000 Jahre alt. Sie wurde in sechsmal 24 Stunden geschaffen.  Die Lebewesen wurden als Grundtypen geschaffen, aus denen die heutigen Arten entstanden. Die Sintfluterzählung berichtet von einem einmaligen historischen Ereignis, das nach Ansicht vieler Kreationisten die Ursache für die geologischen Ablagerungen einschließlich der Fossilien darstellt. In der ursprünglichen Schöpfung gab es keine Sünde und keinen Tod. Fragt man nach Charakteristika der kreationistischen Bewegung, so sind vor allem zwei Merkmale zu nennen: einmal die pointierte Ablehnung der Evolutionstheorie, zum anderen das Bekenntnis zur Bibel als dem unfehlbaren Gotteswort.

Das Problem geht tiefer, als Matthias Tretter es beschreibt: In einer Untersuchung aus dem Jahr 2014 wurde festgestellt, dass 90 % der US-Amerikaner daran glauben, dass Gott die Erde erschaffen hat – oder ein anderes höheres Wesen. Auch wenn 60 Prozent sich in der Umfrage zu Evolutionstheorie bekennen: Den Einfluss eines Schöpfers gänzlich ausschließen, das wollen offenbar nur die wenigsten. Der bibeltreue Kreationismus verbreitet sich – nicht nur in den USA zunehmend.  Und gerade Anhänger der Republikaner definieren sich selbst zunehmend durch eine Negierung wissenschaftlicher Erkenntnisse.

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Kommentare: 1
  • #1

    Leonhard Gudauski (Sonntag, 18 Oktober 2020 20:03)

    Hallo Olli,

    zuerst einmal meine besten Wünsche für Dich und Deine Familie. Bleibt bitte gesund!

    Die Sorgen, die Du hier äußerst, habe ich auch. Meine Sorgen gehen auch noch darüber hinaus: Was wissen wir eigentlich über Joe Biden?

    Der ist, so weit ich weiß, überzeugter Anhänger des katholischen Glaubens. Das beruhigt mich nicht wirklich. Gut, er ist Hundebesitzer. Das bin ich auch, und nur aus diesem Grund habe ich ein klein wenig besseres Gefühl bei diesem Mann. Wirklich wenig, wenn es um den "Führer der westlichen Welt" geht.

    Die einzige Person, in die ich Hoffnung setze, ist Kamela Harris. Logisch, das eine Frau so eine Heldenaufgabe erledigen muss. Aber nur Frauen können das.
    Darum wünsche ich mir einen Sieg der "Demokraten" in den USA. Und auch dann ist der Horror nicht vorüber.

    We will see.

    Passt auf Euch auf! Viele Grüße!

    Leonhard