Wir müssen es noch einmal ins Gedächtnis rufen. Am 28. Juni 2023 veröffentlichte der Delmenhorster Ratsherr Lothar Mandalka auf seiner Facebook-Seite ein drastisches Posting. Darin wurden die Grünen mit den Nazis gleichgesetzt und in Verbindung mit dem Holocaust gebracht.[1] In dem Post wurde behauptet, der Nazi von heute sei nicht braun, sondern grün. Das Posting, das Mandalka später löschte, zeigte in grüner Farbe den zur Nazizeit verwendeten Reichsadler mit Eichenkranz. Anstelle eines Hakenkreuzes stand die Sonnenblume der Grünen im Zentrum. „Grünes Reich – Sein Holocaust ist der Mord am eigenen Volk“, hieß es wörtlich in dem Posting. Herr Mandalka wird dann im dk-online am 05.07.2023 mit folgenden Worten zitiert: „Ich bedauere den Vorfall sehr, bin mir aber keiner Schuld bewusst“. [2] So sind sie, die AfD-Politiker: Erst mal was raushauen, dann schauen, ob jemand merkt, dass es antisemitisch oder fremdenfeindlich oder antidemokratisch war – und wenn es dann Protest gibt, wird mehr oder weniger zurückgerudert. Das Muster ist bekannt und stößt zunehmend auf Ablehnung. Ein weiteres Muster in der politischen Auseinandersetzung ist dann die Täter-Opfer-Umkehr. So auch jetzt wieder zu lesen im Delmenhorster Kreisblatt. Eine Lesebriefschreiberin beklagt sich darüber, dass Herr Mandalka sich ja entschuldigt habe. Und dann müsse es endlich auch mal gut sein. Die anderen Parteien würden immer nur auf die AfD schimpfen und ansonsten nichts tun. Dazu folgende Anmerkungen: Die Entschuldigung von Herrn Mandalka – wo wäre die zu finden? Er hat sich nur herausgeredet. Und dazu kommt: Er ist ein Wiederholungstäter: So steht in einer nicht veröffentlichen Presse-Erklärung vom 14.03.2021 das eklige antisemitische Narrativ vom Brunnenvergifter: „Der „Brunnenvergifter“ kann es nicht lassen, zu hetzen.“[3] Gemeint war der Generalsekretär Kevin Kühnert. Am 13.06.2021 wirft er Carola Rackete vor, dass ihr Sonnensymbol zwei übereinandergelegte Hakenkreuze seien. Herr Mandalka wird seinen eigenen Ansprüchen schon seit Jahren nicht gerecht: „Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen verbale Entgleisungen haben natürlich im Netz nichts zu suchen, das gilt aber auch für linke Hetze und bewusste Fehlinformationen in einigen Medien. […] Hetze ist eine Art Volkssport geworden und wird auch von Politikern gerne genutzt um einen Widersacher zu diffamieren.“ So steht es auf der Facebook-Seite von Lothar Mandalka. Herr Mandalka nutzt das kurze Gedächtnis der öffentlichen Wahrnehmung – und wird sich jetzt wieder als Opfer inszenieren. Kurzum: Für mich bleibt er ein Hetzer und Verleumder. Und ein Straftäter, der wegen Volksverhetzung vorbestraft ist, gehört nicht in ein Kommunalparlament.
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[1]) Vgl. Verfassungsschutzbericht Niedersachsen, Seite 110. https://www.verfassungsschutz.niedersachsen.de/download/208166/Verfassungsschutzbericht_2023.pdf#page=110. Vgl. Peschges, Steffen:
Delmenhorster AfD-Ratsherr Lothar Mandalka nach Hass-Posting wegen Volksverhetzung zu vierstelliger Geldstrafe verurteilt. https://delmenews.de/delmenhorster-afd-ratsherr-lothar-mandalka-nach-hass-posting-wegen-volsverhetzung-zu-vierstelliger-geldstrafe-verurteilt/
[2]) Mielke, Florian: Delmenhorster AfD-Ratsherr Mandalka schiebt Verantwortung für Hass-Post von sich. dk-online vom 05.07.2023.
[3]) Vgl. https://lkolpatriotinnen.wordpress.com/2021/04/14/14-03-2021-pressemitteilung-der-kreistagsfraktion-afd-oldenburg-land/
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