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EDEKA. Sie liebten nicht nur Lebensmittel.

EDEKA 2007. Beim Jubiläum die Chance zur Aufarbeitung der Geschichte verpasst.

Heute gab es auf ARTE einen Beitrag über EDEKA und die Rolle diese Einkaufsgenossenschaft während des deutschen Faschismus. Ein Artikel von Detlef Grumbach im FREITAG vom 14.12.2007 fasst das Geschehen gut zusammen: "Seit seiner Gründung setzt der Edeka-Verband den Mittelstand über alles, bleibt ideologisch in rückwärts gewandtem Standesdenken verhaftet und fordert vor allem Besitzstandwahrung. Er kämpft gegen Warenhäuser, Filialbetriebe und Spezialgeschäfte, die - so der Vorwurf - die Gewerbefreiheit nur benutzten, um die Konkurrenz auszuschalten. (...)  Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler gehen deren "Kampfbünde für den gewerblichen Mittelstand" rabiat gegen Kaufhäuser und Konsumgenossenschaften vor. Viele Kaufhäuser müssen ihre Lebensmittelabteilungen schließen, die Konsumgenossenschaften werden drangsaliert, ihre Funktionäre verhaftet und schließlich ganz aufgelöst und enteignet. Die Edeka und ihre Führung dagegen bleiben weitgehend unangetastet.  In vorauseilendem Gehorsam und sicher auch in der Erwartung wirtschaftlicher Vorteile fordert die Edeka im März 1933 ihre Genossen vielmehr auf, "Mitglieder der örtlichen Kampfbünde zu werden". Borrmann bezeichnet die Einkaufsgenossenschaften nunmehr als "urgermanisch und heimatberechtigt", später wird er die Edekaner sogar auffordern: "Benutzt den Ladentisch als Kanzel für die Aufklärungsarbeit und helft dem Führer, das Vaterland vom Ausland unabhängig zu machen."  Am 18. April 1933 schaltet sich die Edeka - freiwillig - gleich. Fritz Borrmann bleibt im Amt, nur werden ihm zwei Präsidenten an die Seite gesetzt, im Amt des Ersten Präsidenten der NSDAP-Mann Fritz Lösch. Auf dem Verbandstag im Juni 1933 wird die Gleichschaltung bestätigt." EDEKA hat bis heute keine Aufarbeitung seiner Rolle im deutschen Faschismus geleistet.

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